Ich weiß nicht, ob es Euch auch schon mal so geht, aber nach arbeitsreichen Phasen, wünsche ich mir hin und wieder mal eine wirkliche Auszeit. Manchmal nehme ich sie mir ganz allein, meistens jedoch, mit einer meiner Freundinnen. Man kann so herrlich viel schwatzen, schlafen, Treatments genießen und ohne Schminke und High Heels alle Fünfe gerade sein lassen. Ich liebe es.
Manchmal ist es gar nicht so einfach dazu das passende Ambiente zu finden. Es gibt Tage, da buche ich mir morgens eine Massage, mittags Pedi- und Maniküre, esse zwischendurch Healthy Food und falle Abends wieder ins Bett. Trotzdem ist dann mein Handy dabei, ich arbeite nebenher und schalte nicht so 100%ig ab.
Also muss ein Hideaway her. Meine Freundin und ich haben seit einigen Jahren ein Ritual, nämlich, dass wir uns gegenseitig zum Geburtstag einen Spa Tag schenken. Dieses Jahr hat meine Freundin allerdings ein doppeltes Geschenk verdient, da sie in nicht allzu weiter Ferne, eine wundervolle Mami sein wird. Es ging mir also darum, etwas besonderes, für etwas ganz großartiges zu finden. Da wir beide nicht wahnsinnig viel Zeit haben, sollte es nicht zu weit weg sein, bestenfalls ohne Flug und gleichzeitig aber so weit draußen, dass wir uns wirklich ausruhen können. Natürlich wollte ich auch etwas ganz besonders schönes und da fiel mir ein, dass meine liebe Kollegin Verena Ahmann im letzten Jahr eine Location gepostet hatte, die genau dem entsprach, was ich mir vorgestellt hatte. Das Landhotel Voshövel in Schermbeck bei Wesel. Klingt erstmal nicht sehr vielversprechend. Landhotel ok, aber bei Wesel? War das nicht der Ort wo der Hund begraben ist? Wo man tot über’m Zaun hängt? MMH? Schwer vorstellbar, dass sich in nur halbstündiger Fahr Distanz solch ein prächtiges Livingroom Spa befinden sollte. Wurde man in Schermbeck von der Muse geküsst?
Ich kann sagen, ja. Es ist so unglaublich schön dort, dass ich mich nach meinem ersten Besuch bereits als Stammgast eintragen lassen würde. Hier waltet eine Familie sehr persönlich und sorgt für Ambiente in Design und Vollkommenheit auf höchstem Niveau. Chapeau. Applaus. Wirklich sensationell.
Natürlich gibt es jetzt keinen reinen Schwärmbericht von meiner Seite. Ich hatte auch offene Fragen am Ende meines Aufenthaltes, die aber ohne wenn und Aber aufgeklärt wurden. Das fand ich toll.
Beginnen wir aber ganz am Anfang, natürlich wie immer mit der Möglichkeit, in die in rot beginnenden Überschriften zu springen 🙂
Booking – Pricing – All inklusive
Am einfachsten kann man das Landhotel tatsächlich über die Hauseigene Website www.landhotel.de buchen. Hier fand ich den besten Preis und auch die beste Übersicht was das Angebot angeht. Hier tauchten bereits meine erste Fragen auf. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien, diese sind teilweise- meines Erachtens nach sehr sehr unterschiedlich was die Designkomponente angeht. Ich wollte sehr gerne in einem modernen, aber gemütlichen Zimmer unterkommen, davon gibt es hier reichlich- aber es gibt auch Zimmer, die mich doch sehr an einen Urlaub im Sauerland erinnert haben. Gibt es Menschen die sowas noch toll finden? Ja. Die gibt es. Die Themenzimmer sind also nicht ausschließlich auf den designverliebten Mob wie mich ausgerichtet, nein, auch die Menschen, die eher klassisch an ein Landhotel denken, kommen hier gut unter.
TIPP: In jedem Fall schauen, welches Zimmer einem am ehesten zusagt, die Preise sind transparent kalkuliert und man findet garantiert etwas für jeden Geldbeutel. So sophisticated, dass es sich nur die oberen 10000 leisten können, ist man in Schermbeck nämlich nicht, was mich sehr gefreut hat. Sonst bliebe neben den Gucci Badeschuhen nämlich der Spaß auf der Strecke. Die Preise beinhalten immer ausreichend Softdrinks und Snacks, bei Übernachtung auch ein Abendessen im Hotel- neben dem Frühstück. Es gibt allerdings auch Day Pässe (69,00€), die ich super finde, morgens hin, am Pool bräunen, oder in der Sauna schwitzen, gesunde Snacks knabbern, ausreichend trinken und abends denken, man käme aus einem einwöchigen Spa Aufenthalt und schläft im eigenen Bett. Großartig 🙂
Empfang
Im Landhotel Voshövel war man gut vorbereitet. Kurz vor unserem Aufenthalt bekam ich eine Email mit der Frage, ob es irgendwelche Unverträglichkeiten gäbe. Es ging natürlich um die Verpflegung. Das mich überhaupt mal jemand danach gefragt hat, ist lange her. Dafür also gerne einen Szenen Applaus. Ich dachte, gut- sie fragen, gleichzeitig, hatte ich aber keine hohe Erwartung, da ich mit meiner Paleo Ernährung weder Gluten noch Laktose zu mir nehme, und in diesem Fall bei vielen Gastronomen einfach die Phantasie oder Lust fehlt.
Wir hatten einige Behandlungen im Spa gebucht, hier hatte ich mich vorsichtshalber erkundigt, wann diese beginnen würden, da ich hierzu bis zur Anreise noch keine Info bekommen hatte. Beim Check in hatten wir es also etwas eilig, weil ich von einem anderen Termin kam und das Timing ziemlich knapp kalkuliert war. Ich hatte erst am Anreisetag gefragt, wann es mit den Treatments beginnt 😉 Gut, dass wir pünktlich waren 🙂
Hier muss ich sagen, dass es etwas seltsam war, die Rezeption im noch nicht renovierten Teil des Hauses zu entdecken. Hier prallen Welten aufeinander. Dies soll aber keine Kritik sein, mir wurde bei der Abreise bereits mitgeteilt, dass sich die Bar und auch der Empfang wohl noch verändern würden. Hier wird man noch im holzgetäfelten Landhotel begrüßt, das sich nach wenigen Schritten in ein Designhotel New Yorker Verhältnisse verwandelt. Die Dame war sehr nett, begleitete uns zu unserer wunderschönen Füchschen Suite und kümmerte sich darum, dass wir pünktlich an der Spa Rezeption landeten. Für jeden gab es einen kuscheligen Bademantel, ein paar hübsche Slipper und einen Beutel in dem man seine Wunschuntensilien mitnehmen konnte. Hier kann ich also eine glatte 1 vergeben 🙂
Treatments
Ich hatte eine Kräuterstempel Massage die einfach nur himmlisch war! Dieser Duft, dieses kühlende Gefühl auf der Haut, großartig. Im Anschluss gab es dann eine Gesichtsbehandlung die ebenso entspannend war, so dass ich ein wenigen Minuten komplett entspannen konnte. Den Abschluss machten meine Freundin und ich gemeinsam im Rhassoul Bad, mit einem Bounty Peeling. Die Haut wurde seidenweich während wir ganz ungestört plaudern konnten. Herrlich.
Livingroom Spa
Da unser Treatment Kalender relativ zügig ineinander überging, hatten wir erst nach dem Rhassoulbad Gelegenheit uns in aller Ruhe den Livingroom Spa anzuschauen. Es ist ein Gedicht für jeden Detailverliebten Designliebhaber. Wow. Den Architekten hätte ich gerne auch mal für daheim. Von vorne bis hinten gelungen, selbst die Literatur in der Kaminecke war geschmackvoll ausgewählt, viele tolle ‚Bilderbücher‘ aus dem Taschenverlag und alles so gemütlich hergerichtet, dass man nur träumen kann. Schaut Euch die Bilder an, wir waren beide sehr begeistert. Innenpool, Außenpool, beheizte Wasserbetten, weiche breite Liegen auf denen man über Kopfhörer Musik oder einen Kinofilm schauen kann, Schaukeln, Daybeds, Whirlpools, alles was das Herz begehrt. Gerade wird der Saunabereich ausgebaut, allein dass, was gerade noch in Arbeit ist, sieht jetzt schon so unglaublich gut aus, dass ich gar nicht abwarten kann, dort meine Winterabende zu verbringen 🙂
Food:
Auch an dieser Stelle muss ich ein großes Lob aussprechen. Am Abend hatten wir einen Tisch im Außenbereich des Restaurants reserviert, es gab wunderbare Livemusik und wir wurden sofort sehr aufmerksam begrüßt. Unser Ober wusste anhand unserer Reservierung direkt, dass meine Freundin und ich gewisse Dinge nicht essen können, und bat uns einige Alternativen an, um unser Menü genau nach unserem Gusto zu gestalten. Es gab einen tollen alkoholfreien Sektaperitif und für mich ein Dessert, von dem ich noch heute träume. Gebratene Ananas mit Sorbet und begannen Schoko Crossies. Ich war hellauf begeistert. Als uns am Abend etwas fröstelte, gab es sogar eine Decke:)
Eine ähnlich tolle Erfahrung machten wir dann beim Frühstück, nach Bekanntgabe unserer Zimmernummer stand direkt der Korb mit glutenfreiem Brot bereit, laktosefreie Joghurts und alles, was das Herz begehrte. Großartiger Service, hochwertige, tolle Auswahl und nichts zu beanstanden. Man kann sich einen frischen Saft pressen, sogar Apfel und Karotte, es gibt Avocadomousse, Omelettes, und alles was dazu gehört.
Die Snacks die man im übrigen tagsüber im Spa genießen kann sind auch toll, es gibt Salate oder Kuchen, und immer reichlich Auswahl an Tee oder dem leckeren Grander Wasser.
Zimmer:
ich denke, dass sicherlich auch ein Standard Zimmer ausgereicht hätte um sich wohlfühlen. Da es aber ein so besonderer Anlass war, wollte ich gerne eine Suite buchen und habe mich dann für die Füchsen Suite entschieden. Sie ist traumhaft warm designt, das Bett ist himmlisch, es steht immer kostenloses Wasser zur Verfügung und die Terrasse mit den Liegestühlen ist wundervoll. Im ganzen Hotel gibt es ‚Grander‚ Wasser aus dem Hahn. Sprich, das Wasser im Hotel wird gefiltert, man kann es super gut trinken und sich damit duschen. Eine tolle Idee wie ich finde. Die Handseife im Zimmer und im Spa duftet so gut nach Honig, dass ich mir am liebsten permanent die Hände gewaschen hätte, auch das war, ein wundervolles Detail.
So meine Lieben, ich hoffe, ihr konntet einen kleinen Eindruck gewinnen, über das Landhotel Voshövel. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen! Wenn ich eine Kritik üben darf- einen etwas späteren Check out hätte ich mir gewünscht- um zehn das Zimmer räumen zu müssen, war für uns etwas früh- aber gut, vielleicht macht man das so auf dem Land 😉 Ich komme trotzdem wieder 🙂 Vielen Dank für die schöne Zeit!
Schermbeck – wer hätte das gedacht? 🙂
Allerdings 🙂 Und jetzt ist es NOCH schöner 😉